Glossar

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Aficionados?
Freunde des Paso Finos, Fördermitglieder ohne eigenen Paso Fino

Bosal und Barbada?
Nennt man die traditionelle gebisslose Zäumung des Paso Finos. Wie in den Ursprungsländern werden die Pferde auch in Europa zuerst komplett gebisslos im kolumbianischen Bosal ausgebildet. Ein Gebiss kommt erst dann zum Einsatz, wenn das Pferd komplett ohne Gebiss ausgebildet ist. Das Gebiss ist letztendlich dann ein Instrument der Hilfenverfeinerung und nicht dazu da, um Pferde „halten“ zu können. Das kolumbianische Bosal erlaubt eine große Vielfalt an Wirkungsweise und ist auch für die immer größer werdende Schar der Freunde der gebisslosen Reitweise äußerst interessant. Bosal wird das Nasenteil genannt, mit Ringen um die Zügel einzuschnallen, und Barbada ist das Teil am Unterkiefer des Pferdes, hier können ebenfalls Zügel eingeschnallt werden. Bosal und Barbada gibt es in unzähligen Varianten, die je nach Wirkungsweise und Trainingsstadium kombiniert werden können.

Brio?
Beschreibt das Besondere am Paso Fino. Ausgeprägtes, jedoch stets regulierbares Temperament, gepaart mit hoher Reaktionsbereitschaft und willigem Wesen. Der Paso Fino würde fast alles für „seinen“ Menschen tun.

Charme?
Dem Charme des Paso Finos kann sich so schnell keiner entziehen. Dem menschenbezogenen Wesen der Paso Finos mit ihrer Höflichkeit und dem stolzen, anmutigen Erscheinungsbild sind schon viele Aficionados erlegen.

Classic Fino?
1. Tölt im versammelten Tempo. Showgang mit höchstem Versammlungsgrad.
2. Bezeichnung für einen Typ des Paso Fino, der hier in Europa selten vertreten ist, aber mit dem man den Inbegriff des Paso Fino verbindet.

Confepaso?
Confederación Internacional de Caballos de Paso (Internationaler Zuchtverband für Pasopferde)

Country Pleasure?
Eine inoffizielle Untergruppe des Pleasure-Typs. Weil die Pleasure-Typen so vielseitig sind, kann man sie nochmals einteilen in Country Pleasure und Show Pleasure. Country Pleasure sind dabei die ruhigeren Vertreter der Rasse mit fließendem, raumgreifenden, lockerem Tölt.

Einsatz?
Der Paso Fino ist in erster Linie ein Gangpferd. Man genießt ihn im Tölt am Besten im Gelände und lässt sich komfortabel von ihm durch die Gegend tragen. Das tolle am Paso Fino ist aber, dass er sich dazu eignet in fast alle Sparten der Reiterei hinein zu schnuppern. Klassische Dressur, Westernreiten, Distanzsport, Springgymnastik, Kutsche fahren, Arbeit am langen Zügel, Freiheitsdressur, Wanderritte, Trails … Auf jeden Fall findet man seinen passenden Typ Paso Fino. Oder entdeckt mit seinem Paso Fino je nach dessen Neigung ein ganz neues Angebot an Möglichkeiten. Man muss sich „nur“ auf das Abenteuer Paso Fino einlassen.

Fahne?
So nennt man die typische Schweifhaltung des Paso Finos (fahnenartig nach hinten ausgestellt). Wird gezeigt, wenn das Pferd leicht aufgeregt ist bzw. sich produziert.

Fino Strip?
Langer hölzerner Steg, um die Taktreinheit des Tölts zu hören (im englischen Sounding Board).

Gewichtsträger?
Man sollte sich nicht von den „dünnen“ Beinen täuschen lassen. Eine Studie in den USA (Dr. Bennett, Ph.D.) hat eine extrem hohe Knochendichte ergeben. Auch gibt es innerhalb der Rasse sowohl kleine zierliche als auch große und stabile Vertreter. Die meisten Paso Finos haben ein Stockmaß von etwa 1,45 cm und liegen damit im Durchschnittsmaß der meisten Arbeitspferderassen.

Galopp?
Natürlich galoppiert auch jeder Paso Fino. Gerne sogar. Galopp ist auch in einigen Turnierprüfungen Bestandteil. Bei manchen Paso Finos fällt der Galopp allerdings eher als Viertakt-Galopp auf (ein „Häschen-Hops-Galopp“). Viele springen ihn aber auch ordentlich im Dreitakt durch.

Hilfen?
Hilfestellung erhalten Sie unter www.pfae.org – Erfahrene Trainer und Fino-Menschen sind hier zu finden.

Hocks?
Hier spricht der Fino-Freund von der Hankenaktion der Hinterbeine. Der Satz: „Boah, hat der Hocks!“ meint also „Ich bin äußerst beeindruckt, wie dieser Paso Fino dort im Tölt die Hinterbeine bewegt. Explizit gefällt mir, wie er die Hanken weit nach oben beugt. Ich bin sehr beeindruckt.“

Jaquima?
Gebisslose Zäumung (siehe Bosal/Barbada).

Jungpferdeausbildung?
Dem momentanen Trend „Bitless“ entsprechend liegt der Paso Fino also schon seit seiner „Entstehung“ total im Trend. Die Jungpferde werden traditionell gebisslos angeritten und erst mit wachsendem Ausbildungsgrad kommt nach und nach ein Gebiss bis hin zur Kandare dazu. Ein Paso Fino absolviert seine Grundausbildung also traditionell gebisslos. Auch werden bei der Ausbildung generell die Schwerpunkte in Richtung Arbeitspferd und Bodenarbeit gesetzt.

Kadenz?
Rhythmus der Bewegungen

Kandare?
Man kann den Paso Fino mit jeder denkbaren Zäumung reiten, je nach reiterlichen Fähigkeiten und Ausbildungsstand des Pferdes. Die Kandare kommt in der Regel auch erst beim weit ausgebildeten Pferd zum Einsatz. Die Kandare ist auf keinen Fall nötig, diese temperamentvollen Pferde „in Schach“ zu halten. Im Gegenteil, die Kandare soll zur Verfeinerung der Hilfengebung beim voll ausgebildeten Pferd dienen. Im Alltag oder Training laufen viele Paso Finos sogar komplett gebisslos.

Leistungsbereitschaft?
Die Paso Finos sind äußerst leistungsbreit. Man muss sie eher bremsen. Außerdem sind sie ziemlich zäh. Sie sind auch bei Erkrankungen ziemlich robust.

Mechanik?
Die Gangmechanik des Paso Fino soll energisch und gut akzentuiert sein sowie in Vor- und Hinterhandaktion in Bezug auf Höhe und Raumgriff harmonieren. Der Reiter soll möglichst erschütterungsfrei im Sattel sitzen und es soll möglichst keine lateralen und vertikalen Bewegungen in der Kruppe geben.

Motto?
Wer sich auf das Abenteuer Paso Fino einlässt, der wird merken, dass sich die Einstellung zu manchen Bereichen im realen Leben auch ändert. Einen Paso Fino unterdrückt und dominiert man nicht. Man lernt seine Leistungsbereitschaft und Feinfühligkeit zu nutzen und auf das Pferd einzugehen. Man muss lernen Fehler bei sich selber zu suchen. Denn meistens scheitert der Paso Fino-Neuling an so profanen Dingen wie zu viel Druck und zu viel Spannung im eigenen Körper. Nur wer bereit ist sich zu verändern erzielt die besten Resultate. Und Veränderung an sich selber bedeutet auch meistens ein kritischeres Hinterfragen in anderen Bereichen des Lebens.

Naturtölt?
Der Paso Fino ist ein Naturtölker mit harmonischer Gangverteilung. Harmonisch heißt keine übermäßige Aktion der Vor- und/oder Hinterhand. Die Bewegungen sind weich, rhythmisch, funktional, gerade, ausbalanciert und synchron in Vor- und Hinterhand.

Paso Fino?
„Los caballos con el paso fino“ – die Pferde mit dem feinen Gang.

Paso Corto?
Tölt im moderaten Tempo

Paso Largo?
Tölt im schnellen Tempo

Performance Typ?
Vertreter der Rasse Paso Fino mit einem Tölt, der etwas dynamischer, akzentuierter und temperamentvoller ist als beim Pleasure Typ. Sozusagen der Typ Paso Fino mit mehr PS, Modell Sportwagen.

PFAE?
Paso Fino Association Europe e.V. – Sitz in Deutschland

PFHA?
Paso Fino Horse Association, Inc. – Sitz in den USA

PFHAS?
Paso Fino Horse Association Switzerland, Sitz in der Schweiz

Pleasure Typ?
Vertreter der Rasse Paso Fino, der den Großteil der Pferde stellt. Pferde, die für alle Bereiche der Reiterei einsetzbar sind. Sozusagen der „Volkswagen“ unter den Paso Finos.

Quickness?
Hiervon spricht der Fino-Begeisterte, wenn er die Schnelligkeit der Fußfolge im Tölt meint. Der Satz: „Wow, ist der Quick!“ bedeutet also: „Wow, dieser Paso Fino hebt die Füße so schnell frequentiert, das kann man gar nicht mehr mit purem Auge sehen! Ich bin sehr beeindruckt!“

Pass?
Pass ist die einzige Gangart, die beim Paso Fino nicht erwünscht ist. Ein passiger Paso Fino bedeutet ein verspannter Paso Fino, der sich im Tölt schwer tut. Deshalb fördert man diese Veranlagung nicht und versucht stattdessen lieber eine diagonale Gangart zu bevorzugen. Positive Spannung und Verspannung liegen beim sensiblen Paso Fino eng beieinander. Da möchte man lieber die positive Spannung fördern bzw. eher entspannende Gangarten wählen.

Pisador?
Führseil der Jaquima, der den Kehlriemen der Zäumung zusammenhält und zum Führen des Pferdes dient.

Reitweise?
Eine Signalreitweise, am ehesten vergleichbar mit der Westernreiterei.

Schritt?
Natürlich geht der Paso Fino auch Schritt. Wer tölten kann, kann auch Schritt gehen. Gezeigt werden sollte der Schritt locker, gleichmäßig mit fließender Bewegung.

Show-Outfit?
Den Paso Fino-Reiter erkennt man im Turniergeschehen oder bei offiziellen Anlässen immer an einem hellen Strohhut, schwarzer Hose oder schwarzem Reitrock, weißem Langarmhemd oder Langarmbluse. Optional können noch Westen und Jacken getragen werden. Um den Fino-Reiter noch erkennbarer zu machen trägt er gerne Zamarros. Die Pferde sind oft mit feinen Show-Kopfstücken geschmückt, die Rohhaut-Flechtungen und traditionell ein Pisador haben.

Show Pleasure?
Untergruppe des Pleasure Typs. Siehe auch Country Pleasure. Vertreter der Pleasure Pferde, die sich etwas quicker im Tölt präsentieren, mit lockerer Versammlung.

Tölt?
Tölt gibt es beim Paso Fino in unterschiedlichen Tempi. Immer eigen ist die besondere Weichheit und Bequemlichkeit der Gänge. Der Tölt heißt beim Paso Fino im langsamen Tempo Paso Corto, im schnellen Tempo Paso Largo und in höchster Versammlung Classic Fino.

Trab?
Natürlich können die Paso Finos auch traben. Allerdings haben einige Vertreter der Rasse so viel Naturtölt, dass sie den Trab gar nicht unter dem Reiter zeigen, sondern nur freilaufend oder an der Longe.

Trocha?
Eine Art Trabtölt. Entspannende Gangart zwischen Trab und Tölt, die oft im Training oder bei jungen Pferden genutzt wird oder auch, um sich komfortabel durchs Gelände tragen zu lassen.

Verein?
Die Mitgliedschaft im PFAE ermöglicht Ihnen viele Vorteile. Sie können aktiv mithelfen diese wunderbare Pferderasse bekannter zu machen. Sie treffen Gleichgesinnte, finden Freunde und vielleicht sogar neue Inspirationen. Nebenbei bekommen PFAE-Mitglieder auch noch Vergünstigungen bei Versicherungen, Veranstaltungseintritten und bei bestimmten Shops.

Zamarros?
Das sind die traditionellen Chaps der Kolumbianer aus schwerem Leder bzw. Kuhfell. Wunderbar warm, aber unpraktisch im Alltag. Ausgestattet mit einer großen Tasche links und rechts, in der allerlei Nützliches Platz findet. Mit Zamarros fällt man immer auf!